Reich oder pleite? Wie du mit 2€ Taschengeld pro Woche, die finanzielle Zukunft deines Kindes prägst

Die Finanzkomplizin, Taschengeldsystem für Kinder, die 4 Gläser Methode

Inhatsverzeichnis

Die meisten Kinder lernen von ihren Eltern, wie man Geld ausgibt. Aber wer bringt ihnen bei, wie man es vermehrt?

Spoiler: Das solltest DU sein!

Taschengeld? Ja, unbedingt! Aber bitte mit Plan.

Seit seinem 5. Geburtstag bekommt mein Sohn jede Woche Taschengeld. Zwei Euro pro Woche – klingt jetzt erstmal nicht spektakulär, oder? Doch mit einer kleinen, aber entscheidenden Regel: Er muss das Geld auf vier Bereiche aufteilen.

Ausgeben – für kleine Wünsche und spontane Einkäufe.
Sparen – für größere Wünsche
Spenden – um von klein auf zu lernen, auch anderen etwas zurückzugeben.
Investieren – um zu verstehen, dass Geld für uns arbeiten kann.

Und was soll ich sagen? Heute, eineinhalb Jahre später ist das Investieren-Glas sein absolutes Lieblingsglas! Warum? Weil er gemerkt hat, dass darin das Geld mehr wird – durch Zinsen, die ich ihm alle drei Monate auszahle.

Das Schöne: Er hat inzwischen selbst Ideen, wie er an mehr Geld kommen kann. Erst neulich kam er mit dem Vorschlag, alte Spielsachen auf dem Flohmarkt zu verkaufen – weil er erkannt hat, dass man Dinge, die man nicht mehr braucht, in Geld verwandeln kann.

Ganz ehrlich? Ich wäre froh gewesen, wenn ich das in jungen Jahren schon verstanden hätte!

Ein toller Nebeneffekt der Taschengeldaufteilung ist, dass sie schon in jungen Jahren spielerisch das Zählen und Rechnen trainiert. Gerade das Aufteilen des Geldes in verschiedene Bereiche fördert das Verständnis für Zahlen und Mengen – eine perfekte Grundlage für die Schule!

Die Finanzkomplizin, Kind beim umsetzen Taschengeldsystem, Geld einteilen
Hier teilt mein Sohn sein Taschengeld ein.

 

Warum Taschengeld nicht einfach „Spielgeld“ sein sollte

Viele Eltern sehen Taschengeld als „kleine Spielerei“ – ein nettes Extra, damit die Kinder sich mal was gönnen können. Aber seien wir mal ehrlich: Taschengeld ist die erste finanzielle Verantwortung, die Kinder in ihrem Leben übernehmen. Und genau hier haben wir als Eltern eine riesige Chance – oder besser gesagt: eine verdammte Pflicht!

Denn seien wir ehrlich: Finanzielle Bildung gibt es in der Schule kaum, mit Glück hat man mal einen Lehrer, der sich selbst für das Thema Geld, Finanzen oder Börse interessiert und über diese Themen spricht. Fester Platz im Lehrplan? Leider Fehlanzeige!
Niemand bringt unseren Kindern bei, wie man mit Geld umgeht, wie man klug spart oder warum es wichtig ist, Rücklagen zu haben.
Aber wisst ihr, was sie lernen?
✅ Wie man mit einem Klick online einkauft.
✅ Wie einfach es ist, mit Ratenzahlungen auf Pump zu leben.
✅ Dass Konsum sofortige Belohnung bringt – und sparen irgendwie uncool ist.

Genau deswegen müssen wir als Eltern diesen Part übernehmen. Wir sind die ersten Finanzlehrer unserer Kinder. Und wie sollen sie den richtigen Umgang mit Geld lernen, wenn sie ihn nicht bei uns sehen?

Die 4-Gläser-Methode: Warum sie funktioniert

Jetzt fragst du dich vielleicht: „Warum sollte ich mein Kind sein Taschengeld aufteilen lassen?“ Ganz einfach: Weil es ihnen beibringt von klein auf, Geld bewusst einzusetzen.

📌 1. Glas: Ausgeben
Ja, Kinder sollen ihr Geld auch einfach mal verprassen dürfen. Ein Eis kaufen, Sammelkarten holen – alles okay! Denn sie müssen auch lernen, dass Geld eben nicht unendlich ist. Wer alles auf einmal ausgibt, hat für größere Wünsche nichts mehr übrig. Dafür nutzen wir ein kleines Portemonnaie, in dem mein Sohn sein frei verfügbares Geld hat. So lernt er direkt, bewusst mit seinem Geld umzugehen und nur das auszugeben, was da ist. Wenn hier nichts mehr drin ist, kann auch nichts gekauft werden.

Die Finanzkomplizin, Schritt 1 vom Taschengeldsystem für Kinder Portemonnaie
Das Portemonnaie  meines Sohnes

📌 2. Glas: Sparen
Hier geht es nicht um 5 Jahre Geduld für den ersten Laptop, sondern um etwas größere Wünsche, die ein paar Wochen oder Monate dauern. Das lehrt Geduld und die Fähigkeit, auf etwas hinzuarbeiten. Die Spargläser lassen sich übrigens ganz einfach selbst basteln: Leere Marmeladengläser mit dem Kind beschriften und verzieren – so wird Sparen noch persönlicher und macht direkt mehr Spaß! Beim basteln kommt man ganz von alleine ins Gespräch über Finanzen.

Über Spargläser habe ich bereits ausführlicher in einem anderen Blogartikel geschrieben, hier kannst du den passenden Blogartikel dazu lesen:  5 Finanz Quickies

Die Finanzkomplizin, Taschengeldsystem für Kinder, Schritt 2 , Sparglas Wünsche
Sparglas für größere Wünsche

📌 3. Glas: Spenden
Wir haben das von Anfang an integriert – denn Geld kann mehr als nur kaufen. Uns geht es gut – aber das ist nicht bei allen Menschen so. Mir ist wichtig, dass mein Sohn versteht, dass nicht jeder so viel hat wie wir und dass es eine schöne Geste ist, anderen zu helfen. So lernt er, Mitgefühl zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen.  Mein Sohn entscheidet selber, wofür er spendet. Aktuell ist es ein Tierheim. Und weißt du was? Er ist stolz darauf und freut sich riesig bei unseren Besuchen im Tierheim, sein Glas dort auszuleeren und zu wissen, den Tieren damit etwas Gutes zu tun.

Die Finanzkomplizin, Schritt 4 Taschengeldsystem für Kinder, Sparglas Spenden
Sein Spenden Sparglas

📌 4. Glas: Investieren
Hier wird’s spannend. Mein Sohn bekommt alle drei Monate „Zinsen“ auf sein Investieren-Glas. Warum? Weil ich ihm zeigen will, dass Geld für uns arbeiten kann. Und weißt du, was passiert ist?
Er liebt dieses Glas! Er will immer mehr da reinstecken, weil er verstanden hat: Dort wird sein Geld automatisch mehr, wenn er es nicht ausgibt.  Das ist die perfekte Vorbereitung, um ihn im nächsten Schritt spielerisch an das Thema Börse heranzuführen.

Die Finanzkomplizin, Schritt 3 Taschengeldsystem für Kinder, Sparglas Investieren
Investieren, sein Lieblings-Sparglas ♥️

Wir sind das Vorbild – ob wir wollen oder nicht

Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung.

Wenn sie sehen, dass wir jeden Monat unser Konto leer fegen, dann lernen sie genau das.
Wenn sie sehen, dass wir impulsiv kaufen, dann übernehmen sie dieses Verhalten.
Wenn sie sehen, dass wir selbst investieren, dann wird es für sie zur Normalität.

Mein Sohn kennt es mittlerweile, dass ich am Laptop sitze und mein Depot checke.
Er schaut sich die Charts an, sieht die grünen und roten Linien und fragt: „Mama, ist heute ein guter Tag?“
Er weiß mittlerweile, dass grün gut und rot nicht so gut ist. Und er hat verstanden, dass Geld mal schwankt – aber langfristig wächst.

Und genau darum geht es: Wir prägen die Einstellung unserer Kinder zu Geld.

Was kannst du jetzt tun?

Ganz ehrlich: Es ist nie zu früh, deinem Kind den richtigen Umgang mit Geld beizubringen.

✅ Starte mit Taschengeld – aber mit System.
✅ Lass dein Kind selbst entscheiden, wie es das Geld aufteilt – aber erkläre die Konsequenzen.
✅ Sei ein Vorbild: Sprich mit deinem Kind über Geld, über Sparen, über sinnvolle Käufe.
✅ Und das Wichtigste: Mach Finanzbildung spielerisch – dann macht sie auch Spaß!

Fazit: Finanzielle Bildung beginnt zu Hause

Wenn ich eines in den letzten eineinhalb Jahren gelernt habe, dann das: Kinder sind viel cleverer, als wir denken.
Sie verstehen den Wert von Geld – wenn wir es ihnen richtig beibringen.
Und wenn mein mittlerweile 6jähriger Sohn schon merkt, dass Investieren eine clevere Sache ist – warum bringen wir das dann nicht ALLEN Kindern bei?

Was dein Kind heute mit 2€ pro Woche lernt, entscheidet, ob es später Geldprobleme hat oder finanziell sorgenfrei lebt. Du hast es in der Hand!

Also, liebe Eltern: Machen wir Geld zum Gesprächsthema in unseren Familien.
Denn wenn wir es nicht tun – wer dann?

*UPDATE vom 10.04.2025* 

Aus einer kleinen Idee für uns zu Hause, ist mittlerweile etwas viel größeres geworden. Passend zu unserem Taschengeldsystem habe ich für meinen Sohn einen passenden Taschengeldplaner zum ausdrucken entworfen. Als ich diesen auf Instagram gezeigt habe, stand mein Handy nicht mehr still vor Nachrichten. Meine Erkenntnis daraus, das Thema finanzielle Bildung für junge Kinder trifft einen Nerv.  Es freut mich sehr zu erleben, dass es viele Eltern gibt, die ihren Kindern einen guten Umgang mit Geld weitergeben möchten.

Taschengeldplaner und Spargläser für Taschengeldzahlungen
Unser Taschengeldplaner

Einfache Tabellen und Übersichten um die Taschengeldzahlungen im Blick zu haben. Mein Sohn hatte große Freude seinen Planer am Wochenende das erste Mal auszufüllen und wir waren überrascht, wieviel Geld er doch tatsächlich schon gespart hat. Der Taschengeldplaner ist simpel und intuitiv aufgebaut, mit vielen Bildern, so dass auch schon Vorschulkinder mit ein wenig Hilfe der Eltern, gut damit zurecht kommen. Nähere Einblicke und weiter Infos zum Taschengeldplaner gibt es hier:

MEIN TASCHENGELDPLANER  

Das praktische: einmal runtergeladen ➡️ immer wieder ausdrucken! Den Taschengeldplaner gibt es außerdem in zwei Formaten: DIN A4 oder DIN A5, je nach individueller Vorliebe.


Lass uns ins Gespräch kommen!

Ich bin gespannt: Wie handhabst du das mit dem Taschengeld? Hast du eine bestimmte Methode oder würdest du die 4-Gläser-Methode ausprobieren? Schreib es mir gerne in die Kommentare – ich freu mich auf den Austausch!

Für regelmäßige Infos und wertvolle Tipps folge mir unbedingt auf Instagram unter @diefinanzkomplizin –  und melde dich gerne für meinen Newsletter an!

Natürlich kannst du mich auch jederzeit individuell anfragen! Schick mir einfach eine E-Mail an deborah@diefinanzkomplizin. 💌

Ich freue mich, von dir zu hören – denn:
Über Geld spricht man nicht? FRAU schon! 🙋🏻‍♀️

🕵🏻‍♀️ Deine Deborah | Die Finanzkomplizin


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2 Antworten

  1. Liebe Deborah,

    ich finde großartig, welche Ideen und Gedanken hinter den Spargläsern stecken und bin sehr gespannt, was dein Sohn später mal mit seinem Verdienst anstellen wird.

    Alles Liebe, Carla

    1. Liebe Carla,
      vielen Dank für deinen schönen Kommentar! Ich bin auch sehr gespannt, wohin sich das mal entwickelt… Aber ich kann jetzt schon berichten, dass der Kleine im groben das Prinzip von Zinsen verstanden hat. An so etwas habe ich mit 6 Jahren nicht mal ansatzweise gedacht. 😉
      Liebe Grüße
      🕵🏻‍♀️ Deborah

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